Beutewelt IV: Die Gegenrevolution (German Edition) by Merow Alexander

Beutewelt IV: Die Gegenrevolution (German Edition) by Merow Alexander

Autor:Merow, Alexander [Merow, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction, Rußland
ISBN: 9783862686865
Herausgeber: Engelsdorfer Verlag
veröffentlicht: 2011-01-01T00:00:00+00:00


Artur Tschistokjow, der in diesen Tagen mehr Feldherr als Staatsmann war, und seine Männer nahmen Nowgorod ein. Diesmal verlief alles unblutig. Die Kollektivisten leisteten keinen Widerstand und der größte Teil der Polizisten lief zu den Rus über. Die motorisierte Elitetruppe der Waräger und die entschlossenen Ordnertrupps mit ihren Pistolen und Sturmgewehren wirkten heute abschreckend genug auf ihre Feinde. Die gewöhnlichen Bürger jubelten und erhofften sich endlich Ordnung und Frieden. Schüchtern hingen einige Russlandfahnen aus ihren Häusern und erleichterte Frauen warfen den Rus Blumensträuße zu. Ungeduldig schob sich das Volk durch die Hauptstraßen, um den Rebellenführer aus Weißrussland zu erblicken.

Vor den Kollektivisten schienen viele der Einwohner Nowgorods hingegen Angst zu haben und sahen in Tschistokjow, der schließlich vor 70.000 Menschen eine flammende Rede hielt, einen Beschützer und Befreier.

Frank und Alf atmeten am Ende dieses Tages auf. Es hatte heute keine Kämpfe gegeben und von den kollektivistischen Gegnern war nichts mehr zu sehen.

In den eingenommenen Städten Westrusslands blieben sowohl Soldaten der Volksarmee der Rus als auch Ordnertrupps zurück, um die Stellung zu halten. Ihre Führung übernahm jeweils ein von Artur Tschistokjow ausgewählter Funktionär der Freiheitsbewegung.

Die Besetzung der grenznahen Städte im Westen war ein erster Erfolg, doch angesichts der Tatsache, dass die Kollektivisten den übrigen Teil Russlands mit jedem weiteren Tag ein wenig mehr in ihre Gewalt brachten, war er kaum erwähnenswert.

Mitte Oktober kam Uljanin nach Moskau und brachte seine Leute auf Vordermann. Zahlreiche Kundgebungen und Aufmärsche, Meere von schwarz-roten Fahnen und aufgebrachte Massen erschütterten die Hauptstadt und ihre über 16 Millionen Einwohner. Gelegentlich versuchte die russische Polizei noch, entgegen ihrer Befehle von oben, die Kollektivisten in Schach zu halten und wehrte sich. So brachen in Moskau am 20. Oktober Barrikadenkämpfe aus und etwa 50000 Mitglieder der KVSG begannen auf die Polizei loszugehen. Es folgte eine wütende Auseinandersetzung, die sich bis tief in die Nacht hinzog und einige Menschenleben forderte. Nicht ein GCF-Soldat wurde zum Schutz Moskaus abgestellt und nicht ein Panzer oder Skydragon war zu sehen. Die Verbände der internationalen Streitkräfte hatten sich längst zurückgezogen und ließen die unglücklichen Polizisten, auf die jetzt die Wut der Kollektivisten herniederschlug, einfach im Stich. Letztendlich kapitulierten die Beamten vor Uljanins Anhängern und überließen seinen KKG-Trupps die Straßen der russischen Metropole.

Kuluga und Tula im Süden Moskaus wurden ebenfalls von der schwarz-roten Revolution überrannt, während sie sich auch in Moskau weiter wie ein Lauffeuer ausbreitete. Die Mitglieder der KVSG warteten jetzt nur noch auf Uljanin, der seine Machtübernahme den Massen persönlich verkünden wollte und noch bis zum 25. Oktober in Tula verweilte.

KKG-Verbände rückten derweil auch in Serpuhov und Kolomna ein und rissen die Kontrolle im gesamten Moskauer Süden an sich, schließlich folgte ihnen der Kollektivistenführer und machte sich auf den Weg in die Hauptstadt.

Am 30. Oktober besetzten die Kollektivisten den Kreml und der Gouverneur des Verwaltungssektors „Europa-Ost“, Maxim Blumenew, dankte stillschweigend ab. Uljanin ließ ihn und seinen Führungsstab in den nächsten Tagen nach Nordamerika ausreisen.



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